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Der Kaisermantel

Schmetterling des Jahres

10.08.2022

Der große Tagfalter hat derzeit Flugzeit. Wo er unterwegs ist, sind die Waldränder noch intakt. Wegränder sollten zu seinem Schutz nicht zu früh im Herbst gemäht werden.

 

Der diesjährige Schmetterling des Jahres, der auffällige Kaisermantel, ist derzeit besonders oft zu beobachten. Seine Flugzeit ist von Juni bis September, besonders häufig ist er an sonnigen Waldrändern, Waldwegen und Lichtungen anzutreffen.


Der Kaisermantel ist der größte heimische Perlmutterfalter, sein Verbreitungsgebiet reicht von Mitteleuropa über Asien bis nach Japan.

Der Falter saugt an den Blüten von Dost und Disteln, von Brombeeren und Baldrian. Auf der Suche nach einer paarungswilligen Partnerin verströmen die Männchen aus Duftschuppen an ihren Vorderflügeln einen Geruch, der die Weibchen paarungsbereit macht. Das Weibchen legt die Eier dann in die Nähe von Futterpflanzen der Raupe, meist Veilchen-Arten, in Rindenritzen an Bäumen ab. Die Räupchen schlüpfen noch im gleichen Jahr im Herbst und gehen sofort in den Überwinterungsmodus. Erst im Frühjahr nehmen sie ihre erste Nahrung zu sich, der Duft der Veilchen zeigt ihnen den Weg zum Futter. Die Raupe frisst nachts, tagsüber versteckt sie sich vor Fressfeinden am Boden. Nach mehreren Häutungen verpuppt sie sich als Stürzpuppe und verwandelt sich zum Schmetterling.
 

Der Kaisermantel ist ein Indikator für intakte Waldsäume. Sein idealer Lebensraum sind naturnahe lichte Mischwälder mit reichhaltiger, nicht zu dichter Bodenvegetation. Dort finden die Raupen ihre Futterpflanzen, verschiedene Veilchenarten, und die Falter dann eine große Blütenvielfalt mit Nektarangebot. Deshalb ist es sehr wichtig, Wegränder am Wald nicht zu früh zu mähen oder zu mulchen. „In Nadelbaum-Monokulturen fällt zu wenig Licht auf den Boden, so dass dort kaum Futterpflanzen wachsen. Daher profitiert der Kaisermantel vom Waldumbau hin zu Laub-Mischwäldern. Diese sind auch beständiger gegen den Klimawandel, so dass sich hier Artenschutz und zukunftsfähige Waldwirtschaft ergänzen können.“