Der Totholzhaufen
Unverzichtbar für die Artenvielfalt im Garten
Einer der schnellsten und einfachsten Wege, einen wundervollen Lebensraum im Garten zu schaffen, ist die Errichtung eines Totholz-Haufen. Der Totholzhaufen ist eines der wichtigsten Naturmodule im Garten denn er hat viele Funktionen.
Er dient nicht nur als Nahrungsquelle und Kinderstube sondern auch als Schlafplatz und Versteckmöglichkeit. Außerdem schützt er den Boden vor Austrocknung und bietet auch für Moose und Pilze ideale Lebensbedingungen.
Auch im Winter halten sich hier viele Tiere auf. Sie überwintern sicher im Schutz des Geästs am Boden, in Käferbohrlöchern, unter der Rinde und anderen Hohlräumen. Ein bekannter Wintergast ist der Igel. Aber auch Kröten und manche Insekten überwintern in einem Totholzhaufen.
Wer in seinem Garten zum Erhalt einer Vielzahl verschiedener Arten wie Igeln, Zitronenfaltern, Florfliegen, Kröten, Eidechsen, Vögeln oder Marienkäfern beitragen möchte, kommt an einem Totholzhaufen nicht vorbei.
Aber bitte entnehmen Sie das Totholz nicht aus bestehenden Naturräumen, sondern aus dem eigenen Garten, Grüngutsammelstellen oder beim Nachbarn!
Die Benjeshecke
Ein lebendiger Naturzaun
Eine Benjes- oder Totholzhecke besteht aus locker aufgehäuften Ästen und Zweigen. Die angelegte Hecke bietet für zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise Amsel, Zaunkönig und Rotkehlchen einen geschützten Bereich, den diese gerne als Nistmöglichkeit annehmen. Auch kleine Säuger wie Igel und Siebenschläfer sowie kleine Reptilien wie die Zauneidechse, Amphibien wie die Erdkröte oder Insekten wie Wildbienen beziehen die Benjeshecke gern und sorgen als Nützlinge für einen schädlingsfreien Garten.
Doch das Totholz bietet nicht nur Lebensraum, es bringt auch selbst wieder Leben hervor. Während das Holz langsam verrottet, sammeln sich durch Windanflug oder durch den Kot sich dort angesiedelter Tiere Pflanzensamen, die keimen und das lockere Gehölz durchdringen. So entsteht mit der Zeit aus dem lockeren Wall eine stabile, lebende Hecke. Durch das gezielte Einbringen von Pflanzen lässt sich nicht nur die Artenvielfalt erhöhen, die Hecke kann so auch optisch durch mit blühendem Mehrwert fürs Auge versehen werden.
Das Sandarium
Nistplatz für 75% unserer Wildbienen
Ein Wildbienenhotel ist zwar auch eine gute Sache, bietet aber nur rund 30 der weit über 550 Arten in Deutschland einen Platz für die Brut. Knapp drei Viertel aller Wildbienen nisten hingegen im Boden, viele davon benötigen unbewachsene Sandflächen zur Anlage ihrer Brutgänge. Sie brauchen daher einen Lebensraum wie ein Sandarium: Auf einer gut besonnten, trockenen Fläche von mindestens 50 x 50 cm – besser größer – wird eine etwa 50 cm tiefe Mulde ausgehoben.
Diese wird mit ungewaschenem Sand gefüllt. Der Sand darf nicht zu fein sein, damit die Brutgänge später nicht einstürzen. Man kann auch etwas unkrautfreie Erde aus dem Aushub darunter mischen. Mit Totholz, Steinen und einzelnen Pflanzen am Rand, wie zum Beispiel der Sandgrasnelke, lässt sich das Sandarium attraktiv gestalten. Auch Eidechsen sonnen sich hier gerne.
Unerwünschter, zu dichter Bewuchs muss regelmäßig entfernt werden.
Der Käferkeller
Optimaler Raum zur Entwicklung
An einem eher schattigen Standort, beispielsweise an einer Hecke, lässt sich ein Käferkeller einrichten: eine frostfreie Mulde mit circa 80 cm Tiefe wird hierzu mit Totholz in verschiedenen Stärken, etwas Laub und vielleicht einigen Steinen gefüllt und dekoriert. Hier finden Käfer, die für ihre Entwicklung verrottendes Totholz benötigen, ideale Bedingungen, aber auch Erdkröten finden sich hier gerne ein.
Auch andere Kleinlebewesen wie Asseln und Tausendfüßler finden hier ideale Lebensbedingungen. Das wissen auch Vögel und Kleinsäuger zu schätzen!