Bienenfreundliches Gärtnern
Viele haben das Imkern entdeckt – und in der Tat gibt es kaum etwas Schöneres, als dem summenden emsigen Treiben eines Bienenstocks zuzuschauen und dabei seinen Gedanken nachzuhängen. Die Bienenzucht wird auch mit der Hoffnung betrieben, dem großen Bienensterben etwas entgegenzusetzen. Doch dazu gibt es noch eine andere, ganz einfache Möglichkeit: nämlich mit bienenfreundlichen Blumen, Büschen und Bäumen, die vom frühen Frühling bis in den späten Herbst hinein blühen.
Im Frühling geht es den Bienen – und übrigens auch anderen Bestäubern wie Hummeln oder Wildbienen – meist gut. Im Blütenmeer der Obstbäume finden sie reichlich Nahrung. Doch spätestens im Juni ist Schluss damit, die Obstbäume sind verblüht, eben auch Lindenblüten, Löwenzahn und Raps. Die Sommerblumen und die Stauden hingegen treiben gerade erst aus. In dieser sogenannten Trachtlücke steht den Bienen eine Hungerperiode bevor. Sie müssen sich über ihre gesammelten Pollenvorräte hermachen, doch diese sind eigentlich für die Nachkommen eingeplant.
Sie aber können helfen, indem Sie jetzt – Ende April, Anfang Mai – die bienenfreundlichen Blühmischungen einsäen, die z.B. die Imkervereine anbieten. Diese enthalten eine Komposition aus verschiedenen Kräutern, Duft- und Blütenpflanzen wie Ringelblume, Buchweizen, Dill, Kornblume, Phazelie oder Borretsch und sind ideal für kleine Freiflächen und Blüteninseln im Garten.
Von einer solchen Bienenweide profitieren übrigens nicht nur Honigbienen, sondern eine ganze Reihe von anderen Bestäubern, wie die tausenden von Arten verschiedener Hummeln und Wildbienen. Die brauchen wir ebenfalls, denn auch sie leisten einen großen Beitrag zu einer guten Ernte.
Noch ein Tipp zur Samenauswahl: Woher Sie auch den Samen für Ihre Bienenweide kaufen, achten Sie darauf, dass auf der Verpackung der Begriff „samenfest“ steht! Denn nur samenfeste Sorten vermehren sich selbst und sprießen im nächsten Jahr wieder aus. Wenn auf der Verpackung jedoch „F1-Hybrid“ steht, dann sind die Samen steril. Lassen Sie auch die Finger von gebeiztem Samen, denn er hat Insektengift intus, und das kann später schädlich für die Bienen sein.
„Lebensraum Garten“: Wir können das weltweite Verschwinden der Insekten nicht aufhalten, aber wir können das Artensterben im eigenen Garten stoppen. Dafür setzt sich der Bund Naturschutz Icking dieses Jahr besonders ein, mit vielen jahreszeitlichen Tipps!