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Obdachlose Igel – bitte Laub liegenlassen

Wunderbares Herbstwetter: gelbe Blätter, blauer Himmel, friedliche Stille. Dann beginnt das Dröhnen. Der Kampf der Laubbläser gegen das Laub. Mal abgesehen von dem Lärm: Tut man dem Garten wirklich etwas Gutes, wenn man ihn im Herbst so gründlich säubert?

Als Vorsitzende des Ickinger Bund Naturschutz bricht es mir jedes Mal fast das Herz, wenn ich die Laubbläser und -sauger in Aktion sehe und höre. Das Laub wird als Feind betrachtet, und dabei ist es doch ein Segen. Denn wenn das Laub an Ort und Stelle verrottet, können sich Bäume und Büsche die Nährstoffe zurückholen. Über das Laub freuen sich zudem Tiere, die ein Winterlager benötigen. 

So der Igel. Er beginnt im November mit dem Bau seines Winternestes. Dazu sammelt er Laub mit seiner Schnauze und trägt es zu einem geschützten Platz. Dort dreht sich er im Kreis, bis das Laub flach und eng aufeinander gepresst ist. Was also wie ein wahllos aufgehäufter Blätterhaufen irgendwo vergessen in einer Ecke wirkt, ist vielleicht ein kompaktes Igel-Winternest mit einem Durchmesser von 30 bis 60 cm. Wie leicht kann so ein Kunstwerk unbeabsichtigt mit einem Laubbläser oder -sauger zerstört werden.

Öko-Tipps vom Bund Naturschutz

  • Übertriebene Ordnung schadet. Gönnen Sie den Tieren im Garten ein paar wilde Ecken zum Überwintern. Lassen Sie dort Blätter und auch Zweige als Reisighaufen liegen. 
  • Wenn Sie ein Igelhäuschen besitzen, bitte immer Nistmaterial (trockene Blätter, kleine Ästchen, Unkraut) in die Nähe legen. Wenn Igel kein Nistmaterial finden, bauen sie kein Nest.
  • Verzichten Sie auf Laubbläser und -sauger. Hiermit wird martialisch in einen natürlichen Kreislauf des Lebens eingegriffen, was zudem die Nachbarn stört und die Tierwelt in Stress versetzt. 
  • Laub ist nur auf den Gehwegen gefährlich, wenn es nass und rutschig wird. Von dort lässt es sich leicht mit dem Rechen entfernen. Damit tun Sie auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.
  • Weggefegtes Laub kann als Frostschutz für Blumenbeete genutzt werden.

 

V.i.S.d.P.: Dr. Beatrice Wagner, Bund Naturschutz Icking