Warum sind naturnah gestaltete Flächen so wichtig?
Naturnahe Gärten haben inzwischen einen unwahrscheinlich hohen Stellenwert. 6% (2828Tierarten) unserer heimischen Fauna kommen dort vor. Während die Artenvielfalt in der freien Landschaft rapide schrumpft, bemerkt man Zunahmen in Siedlungsbereichen. Eine Zunahme von Naturgärten mit heimischen Wildpflanzen und Lebensinseln können daher einen entscheidenden Überlebensbeitrag zum Artenschutz leisten.
WICHTIG: Selbst winzige Gärten (Balkone) können einen Beitrag leisten und zB. Trittsteinfunktion haben.
Das beste Rezept für hohe Artenvielfalt heißt: Lebensräume schaffen! Mit jeder heimischen Pflanzenart bietet man ca. 10 Tierarten Futter. Mit der Ansiedlung bestimmter Futterpflanzen kann man erwünschte Tiere in den Garten locken.
Unser Projekt in und für Wolfratshausen
In Wolfratshausen wurde uns auf unsere Nachfrage eine öffentliche Grünfläche angeboten, die der BN gemeinsam mit interessierten Bürgern umgestalten darf. Mithilfe von Workshops möchten wir einen naturnahen, arten- und strukturreichen Bereich schaffen und so Bürger inspirieren und anleiten auch im eigenen Garten etwas für die Artenvielfalt zu tun.
Ziel ist es, eine Art Lerngarten ins Leben rufen, der quasi das Zentrum von vielen, angrenzenden naturnahen Flächen bildet. Denn eins ist klar, eine kleine isolierte Fläche insektenfreundlich anzulegen ist ein super Ansatz, reicht aber nicht aus. Viele Wildbienenarten haben nur geringe Sammelflugdistanzen von nur wenigen hundert Metern. Sie brauchen Nist- und Futtermöglichkeiten in geringem Abstand. Urbane Habitate müssen daher mit genügend blühenden, strukturreichen Flächen vernetzt werden. Hier liegt sicher auch ein Auftrag an die städtischen Flächen. Gemeinsam können wir ein Grünes Netz über Wolfratshausen ziehen und so unseren Insekten einen Rückzugsort und neuen, urbanen Lebensraum anbieten, bis Politik und (konventionelle) Landwirtschaft bereit sind zur Lösung des Problems beizutragen und nicht Teil desselben sind.